Vom „Sternschritt“ zum Spielwitz: Basketballkurse für Anfänger*innen an der RUB

Autorin: Benita Schmidt | Titelbild: Benita Schmidt

Basketball ist schnell, spannend und voller Teamgeist – ein Sport, der verbindet und gleichzeitig herausfordert. Ob auf dem Freiplatz oder in der Halle: Wer einmal den Rhythmus des Spiels spürt, will mehr. Seit dem historischen Weltmeistertitel 2023 erlebt Basketball in Deutschland einen wahren Boom – kein Wunder, dass es immer mehr Sportbegeisterte unter den Korb zieht.

Genau hier knüpft das Programm des Hochschulsports Bochum perfekt an. Wöchentlich stehen zwei Anfängerinnen-Kurse und zwei Fortgeschrittene-Kurse auf dem Programm – ergänzt durch freie Spielgruppen an fünf Tagen in der Woche. Wer also schon die Kunst des Korblegers und Drei-Punkte-Wurfs beherrscht, kann das Taktikverständnis im Fortgeschrittenen-Kurs schärfen oder einfach mit Gleichgesinnten in den Spielgruppen ein bisschen „zocken“. Und für wen Worte wie „Sternschritt“ oder „Missmatch“ völlig neu sind, sind die Kurse für Anfängerinnen buchbar.

Foto von Benita Schmidt

Ein Samstag zwischen Körben und Kommilitonen

Es ist Samstagnachmittag, draußen scheint die Sonne auf den Campus der Ruhr-Universität Bochum. Studierende flanieren über das Gelände, einige zieht es zur Sporthalle unterhalb der Mensa. Unter ihnen ist auch Nick, Student der Wirtschaftswissenschaften, der den Basketball-Anfängerinnen-Kurs gemeinsam mit seinen Freunden besucht. „Der Kurs ist ein super Ausgleich zum Schreiben der Bachelorarbeit“, erzählt er mir grinsend, als wir uns auf dem Parkplatz vor der Sporthalle treffen. Neben ihm steht sein Freund Basti, der zwar selbst nicht an der RUB studiert, aber das Angebot des Anfängerinnen-Kurses vom Hochschulsport Bochum gerne annimmt – trotz des kleinen Aufpreises für ihn. Gemeinsam gehen wir in die Halle, dort wartet bereits ihr Coach, Marvin Anderson, der ehemalige Regionalliga Point Guard. Er freut sich über das zahlreiche Erscheinen der Teilnehmenden, obwohl es ein so schöner Samstag ist. Beim Anziehen der Basketballschuhe verrät mir Nick, dass das Training mit möglichst vielen Personen für Marvin wichtig ist, da sie das Neugelernte direkt in kurzen Spielsequenzen ausprobieren können.

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Das Erfolgsrezept lautet „Sternschritt“

Zu Beginn der Einheit haben die Basketball-Anfänger*innen die Gelegenheit, sich einzuwerfen, um ein Ballgefühl zu bekommen. Anschließend werden sie dann von Marvin zu simplen Dribbling-Übungen angeleitet, bevor er weiter zum sogenannten „Shot-Making“ geht. Hier gibt Coach Anderson den Trainierenden eine bestimmte Art vor, mit dem Ball einen Korb abzuschließen und schaut nun individuell auf jede Wurfform und korrigiert.

Weiter geht es in seinem Programm mit Übungen zum Passen und besonders wichtig: dem „Sternschritt“. Laut Nick ist das der wichtigste Grundbaustein für jede Person im Basketball, so hat er es von seinem Trainer gelernt. Hierbei handelt es sich um eine Position der ballführenden Person, in der sie mit einem Fuß auf dem Boden bleiben muss und mit dem anderen frei rotieren kann. Dadurch bilden sich entweder neue Passoptionen oder Angriffsmöglichkeiten zum Korb.

It’s Gametime

Nach den grundlegenden Einheiten, die meist die erste Dreiviertelstunde der insgesamt anderthalbstündigen Trainingszeit ausfüllen, wird es spannend: Zwei Teams, ein Feld – jetzt zählt’s. Mit den frisch gelernten Übungen noch im Kopf beginnt das freie Spiel. Jetzt heißt es anwenden, ausprobieren, mutig sein. Marvin bringt dabei immer wieder neue, leicht verständliche Taktiken ins Spiel. Er zeigt ihnen Spielaufstellungen, erklärt Laufwege und macht auf offene Passoptionen aufmerksam. Schritt für Schritt wird das Spiel lebendiger, strukturierter – immer wieder durchzogen von Aha-Momenten für die Beteiligten. Und wenn ein Spielzug gelingt, ein Pass perfekt kommt oder ein Angriff sitzt, hallt Jubel von der Seitenlinie – von den Mitspieler*innen, die gerade pausieren und mitfiebern. Auch wenn der Spielfluss hin und wieder für Erklärungen unterbrochen werden muss, überwiegt der Spaß am Spiel. Denn genau hier, mitten im Geschehen, wird das Gelernte lebendig – und bleibt hängen.

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Nach dem Spiel ist vor dem Fortschritt

Gegen Ende der Einheit füllt sich die Sporthalle spürbar – immer mehr erfahrene Basketballer trudeln ein und warten gespannt auf den Start der freien Spielgruppe. Das laufende Spiel wird schließlich abgepfiffen, und alle versammeln sich zur gemeinsamen Feedback-Runde. Zusammen mit ihrem Coach lassen sie die Partie Revue passieren, reflektieren Spielzüge, Fortschritte und Highlights.

Zum Ausklang der heutigen Trainingseinheit nimmt sich Nick noch einen Moment Zeit für ein Gespräch. Er strahlt, noch leicht außer Atem vom letzten Spiel, und erzählt mit spürbarer Begeisterung: „Ich war schon immer ein riesiger Basketball-Fan – aber durch den Anfängerkurs konnte ich endlich selbst auf dem Feld durchstarten.“ Und das mit Erfolg: Inzwischen versenkt er sogar Distanzwürfe souverän.

Weitere Infos zum Basketball-Programm an der RUB gibt es hier.